10. Destination: Jordanien – wo Historie und Zukunft sich die Hand reichen
Der Orient hat nicht nur zahlreiche Dichter und Erzähler inspiriert, auch auf uns übt der Schmelztiegel der Kulturen, Religionen und Sprachen eine starke Anziehungskraft aus. Es ist dieser Mix aus Tradition und Moderne, diese beeindruckende Leichtigkeit aller Krisen zum Trotz und die unfassbar bunte, experimentierfreudige und verführerische levantinische Küche, die immer wieder aufs Neue überrascht. Ein Grund mehr für den Pack Easy Zugvogel, schon nach wenigen Flugkilometern über die karge Wüstenlandschaft und das Tote Meer wieder zur Landung anzusetzen und seine Entdeckungsreise durch das Morgenland in Jordanien fortzusetzen.
Wo Geschichte lebendig wird
Das Königreich Jordanien ist ein arabischer Staat, ungefähr so gross wie unser Nachbarland Österreich. Es gilt als Anker der Stabilität in einer von Krisen gebeutelten Region und wird von einer sehr fortschrittlichen und westlich denkenden Königsfamilie regiert. Schon in der Bibel spielte Jordanien als Schauplatz unzähliger Geschichten und Überlieferungen eine grosse Rolle. Der Berg Nebo, wo einst Moses verstorben sein soll, ist noch immer von höchster religiöser Bedeutung. Von hier oben bietet sich Besuchern ein spektakulärer Weitblick über das Jordantal und das Tote Meer bis nach Israel.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt die historische Stadt Madaba. Hier befindet sich eine 2000 Jahre alte Krypta mit einer sagenumwobenen Mosaikkarte, die eine 1500 Jahre alte Landkarte des heutigen Palästinas darstellen soll. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts beim Bau der griechisch-orthodoxen Kirche St. Georg entdeckt und gehört zu den ältesten Zeugnissen antiker Kartografie. Berechnungen zufolge wurden für das Mosaik rund 2.3 Millionen Steine auf rund 15 m x 6 m verarbeitet. Heute ist vom Original etwa ein Viertel erhalten – ein eindrückliches Beweisstück für die künstlerischen Fertigkeiten unserer Vorfahren und nicht nur für Bibel-Interessierte eine Reise wert.
Wer Geschichte am eigenen Leib erleben möchte, ist in Jordanien genau richtig, denn hier haben viele Völker ihre Spuren hinterlassen. Zu den besterhaltenen archäologischen Schauplätzen aus der römischen Zeit gehören die Stätten rundum die Provinzstadt Jerash. Für faszinierende Einblicke in die Vergangenheit und einen kurzweiligen Spaziergang zwischen prächtigen Säulen, Tempelanlagen oder durch das imposante Südtheater empfiehlt sich ein Reiseführer, der sein fundiertes Wissen gerne mit Besuchern teilt.
Moderne Weltstadt in historischer Kulisse
Die jordanische Hauptstadt Amman liegt eingebettet in einer hügeligen Landschaft. Rund zwei Millionen Einwohner leben in der heutigen Finanzmetropole, in der sich traditionelle und historische Bauten Schulter an Schulter an ultra-moderne Hochhäuser schmiegen.
Wir beginnen unseren Stadtbummel in Downtown. Inmitten von Wohnhäusern liegt das Römische Theater, wo einst Gladiatorenkämpfe Tausende von Besuchern in ihren Bann zogen. Seit einigen Jahren findet hier das Amman Opera Festival statt, das internationale Künstler und Zuschauer nach Jordanien lockt. Wenige Schritte entfernt schlendern wir über den alten Basar und stöbern zwischen Wasserpfeifen, Sandbildern und Parfum-Imitationen nach kleinen Trouvaillen als Erinnerung an unsere Reise. Wer auf der Suche nach einem echten Schmuckstück ist, dem empfiehlt sich ein Besuch des Gold Basar (Souk el-Sagha) rund um die King Faisal Street. Uhren und Goldschmuck in allen Formen glänzt und schillert in den Schaufenstern der Shops, wo viele Jungdesigner einst ihre Anfänge genommen haben. Vergessen Sie auf keinen Fall zu feilschen – denn was uns aufdringlich erscheinen mag, gehört hier zum guten Ton und macht zudem unglaublich viel Spass!
Überhaupt leben viele junge Künstler in Amman, die mit Stolz die Handwerkstradition ihrer Vorfahren weiterführen und mancherorts mit einem modernen Twist versehen. Das Quartier First Circle Amman und die Rainbow Street sind besonders bekannt für Kultureinrichtungen, Galerien, Antiquitäten und gemütliche Cafés für kleine Pausen. Während wir die filigranen Töpfereien, handgemachten Seifen und farbenfrohen Mosaikkacheln bewundern, fällt unser Blick auch immer wieder auf imposante Wandmalereien und Graffitis, die die tristen Fassaden in Schmuckstücke verwandeln.
https://www.houseofculture.co/browse-all-tours/jabal-amman
Öko-Tourismus und Nachhaltigkeit
Die Landflucht hat auch Jordanien erreicht, doch noch immer leben unzählige Beduinen in dem Land, dessen Fläche zu 95 % von Wüstenlandschaft bedeckt ist. Ressourcen, Politik, Wirtschaft – das Leben für die Beduinen wird immer härter und ihr Lebensraum und -kultur muss geschützt werden. Mit dieser Absicht entstand das Wild Jordan Center in Amman, ein Projekt für den Öko-Tourismus mit angeschlossenem Boutique-Hotel, Restaurant und Begegnungsraum für Familien und kleinem Shop, in dem Naturprodukte aus den von der Gründungsorganisation geschützten Reservaten verkauft werden. Ziel des Zentrums ist es, ein Einkommen für die ländlichen Gemeinden in Jordanien zu schaffen. Wer an einer ganz besonderen und einzigartigen Erfahrung in verschiedenen Reservaten interessiert ist, bucht hier eine massgeschneiderte Tour. Das Wild Jordan Center ist aber nicht nur ein Vorbild in Sachen modernen Öko-Tourismus, von hier oben hat man schlicht einen atemberaubenden Blick über die Altstadt und die Zitadelle von Amman.
Mit allen Sinnen geniessen
Der Gemeinschaftssinn steht im ganzen Orient im Vordergrund. Überall leben und feiern jung und alt, immer begleitet von ausladenden Buffets mit verführerischen Köstlichkeiten. Ein jordanisches Familienfest ist immer auch ein Fest für die Sinne und dauern nicht selten mehrere Tage.
Zu den beliebtesten Ausgehorten in Amman zählt der gehobene Stadtteil Abdoun. Hier gibt es Bars, Clubs und Restaurants, in denen regelmässig Konzerte stattfinden. Und es gibt Orte, die all das vereinen. So zum Beispiel das Blue Fig, ein Kulturtreffpunkt, an dem die Gäste von morgens früh bis spät in die Nacht mit marktfrischen Gerichten verwöhnt werden, die die westliche Küche gekonnt mit der orientalischen verschmelzen lassen.
Wie auch in Istanbul oder Tel Aviv isst man in Jordanien oft und gerne Mezze und trinkt süssen Schwarztee mit Pfefferminze. Auch die Desserts in der arabischen Welt sind eine Spur süsser als bei uns. Zum Beispiel Baklava oder Knafeh, süsse Gebäckstücke mit Nüssen und Honig, die gerne auch im Rosenwassersirup getränkt werden.
Wem der Genuss allein nicht genügt, probiert sich vielleicht selber mal am Kochherd. In der nabatäischen Ruinenstadt Petra geben ein Koch und eine Hausfrau Einblicke in die typisch jordanische Küche. Es wird gemeinsam gekocht und traditionell auch gemeinsam gegessen.
http://www.bluefig.com/index.html
Ein etwas anderes Wellnesserlebnis
Wellness in der Wüste? Tönt erst mal nicht sehr verlockend. Ein Bad im Toten Meer oder der Ausblick auf eine heisse Quelle ist da schon vielversprechender. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Hammamat Ma’in, die hyperthermalen Wasserfälle befinden sich inmitten einer grünen Oase, 264 Meter unter dem Meeresspiegel. Das mineralhaltige Wasser des regenreichen Winters der Hochlandebenen fliesst durch unterirdisches Lavagestein und wird auf 40 bis 60 Grad Celsius erhitzt, bis es in den 109 Quellen im Tal ankommt.
Wir folgen dem Wasser durch die atemberaubende Wüstenlandschaft bis ins Tote Meer, wo wir uns eines der luxuriösesten SPA-Programme in freier Natur gönnen. Der mineralreiche schwarze Schlamm des Toten Meeres wird nämlich für therapeutische und kosmetische Behandlungen eingesetzt, die darin enthaltenen Mineralstoffe wie Magnesium, Chlorid, Kalzium, Natrium oder Kalium sind eine Wohltat für gereizte und strapazierte Haut. Anschliessend lässt man sich bequem und ohne Anstrengung auf dem Wasser treiben, das dank seines hohen Salzgehalts ein unglaubliches Gefühl der Schwerelosigkeit vermittelt.
Übrigens, aus Respekt gegenüber der islamischen Kultur wird an einigen Strandabschnitten nur vollbekleidet gebadet. Orientieren Sie sich am besten an den Einheimischen, dann laufen Sie keine Gefahr, ins Fettnäpfchen zu treten. Jordanien ist aber ein sehr aufgeschlossenes Land, einzig eine Kleidervorschrift wird mit Vehemenz durchgesetzt, denn wie in den meisten Ländern gilt derzeit auch in Jordanien eine ausgedehnte Maskenpflicht. Wir sind vorbereitet, schliesslich begleitet das FeelSafe Maskenset von Pack Easy uns schon seit Längerem durch den Alltag.
https://www.packeasy.ch/collections/feelsafe-maskenset
Wo der Mars zum Greifen nah erscheint
Rundum entspannt führt uns der Zugvogel von Pack Easy an einen weiteren aussergewöhnlichen Ort, den er aus der Vogelperspektive bereits in seiner ganzen Pracht bewundern durfte. Wadi Rum nennt sich diese einzigartige Wüstenlandschaft aus Sandstein und Granit, die von der UNESCO auf die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Neben bizarren Felsformationen und menschenleeren Felsenstädten liefert besonders das Spiel von Licht und Schatten zu Sonnenauf- und -untergang ein beeindruckendes Schauspiel.
Auch Klettertouren, Kameltrekking, Jeepsafaris oder eine Fahrt mit einem Heissluftballon gehören zu beliebten Aktivitäten in der Wüste. Es lohnt sich demnach, ein oder zwei Nächte in einem Beduinenzelt einzuplanen, um den Zauber der Wildnis nicht nur bei Tag, sondern auch unter dem jordanischen Sternenhimmel zu erleben. Schon der rote Wüstensand und die kargen Felsen allein erinnern an ein extraterrestrisches Erlebnis auf dem Mars. Wer diesen Eindruck noch verstärken will, übernachtet in einem der futuristischen «Martian Domes», ein halbrundes Zelt, ausgestattet mit jeglichem Luxus und Komfort.
Akaba - Traumdestination am roten Meer
Jordanien ist ein aussergewöhnlich trockenes Land mit spärlichen Wasserressourcen, doch ganz in Süden am Golf von Akaba grenzt das Land an einen Seitenarm des Roten Meeres. Die gleichnamige Hafenstadt lebt vom Tourismus und lockt mit seinen ganzjährig idealen Bedingungen vor allem Tauch- und Schnorchelbegeisterte an. Besonders beliebt ist der private Berenice Beach, von dem aus auch Glasbodenbootstouren angeboten werden. Daneben werden Ausflüge in die Wüste oder Segeltörns angeboten. Es lohnt sich aber auch, die Stadt Akaba zu Fuss zu erkunden, sie ist nicht sehr gross und alle Sehenswürdigkeiten sind gut zu erreichen. Für einen Kurztrip in die Vergangenheit Jordaniens empfiehlt sich ein Besuch der Schlossruinen, die Aqaba oder auch Mamluk Castle genannt werden. Hier errang der berühmte Lawrence of Arabia während der arabischen Revolte im Jahre 1916 einen bedeutenden Erfolg. Besonders schön ist auch die Moschee Sharif Hussein Bin Ali, das strahlendweisse Gebäude mit unzähligen Ornamenten, Verzierungen und Säulen ist ein Meisterwerk der islamischen Architektur.
https://aqaba.jo/Pages/Details/Attraction/2/Aqaba_Castle
Erschöpft und bewegt von den unzähligen Eindrücken beenden wir unsere Reise mit Blick auf das Rote Meer und im Wissen, dass wir eines Tages wieder zurückkehren werden in dieses wunderschöne Land, indem es noch so viel mehr verborgene Kulturschätze zu entdecken gibt. Schon einige Monate sind vergangen, seit der Zugvogel von Pack Easy sich auf seine Reise gen Süden aufgemacht hat. Vielen Menschen, Sprachen, Kulturen und Traditionen sind wir auf seiner Reise begegnet, eine farbenfrohe Palette an Erinnerungen, die uns für immer erhalten bleibt. Reisen macht die Welt ein bisschen bunter! In diesem Sinne begleiten Sie uns auch auf der kommenden und letzten Etappe unserer Reise und bekennen Sie Farbe: https://colouryourjourney.com/.